HEINZEN,K., Die preussische Büreaukratie. Darmstadt 1845
Die preußische Büreaukratie. Darmstadt, Druck und Verlag von Carl Wilhelm Leske, 1845.
8vo. VIII, 1 Bl., 324 S. Zeitgenössischer Pappband mit Rückentitelprägung. (Ebd. fachmännisch restauriert, kl. St.a.T. u. ältere St.a.Tbrückseite, Papier durchgängig leicht stockfl.).
Erste Ausgabe, sehr selten. – Frühe radikale Schrift gegen die preußische Regierung. Diese erste bedeutende Veröffentlichung Heinzens wurde sofort beschlagnahmt und nötigte ihn, bereits im Jahre 1844 das Land zu verlassen. Er ging zunächst nach Belgien, später in die Schweiz (Bekanntschaft mit Arnold Ruge und Ludwig Feuerbach) und dann – im Jahre 1847 – in die Vereinigten Staaten von Amerika. In den Wirren der Märzrevolution kehrte er kurzzeitig nach Deutschland zurück, um sich an der Badischen Revolution zu beteiligen. Heinzen, der in Bonn Medizin studierte, wurde im Jahre 1829 von der Universität religiert, weil er in einer Rede eine größere akademische Freiheit einforderte und dabei die Engstirnigkeit des akademischen Lehrkörpers kritisierte. Er ging danach als Teil der holländischen Kolonialarmee nach Ostindien und leistete danach sein obligatorisches Dienstjahr im preußischen Militär ab, was ihm aber eine Beamtenkarriere in der Steuerverwaltung eröffnete, obwohl seine Abneigung gegen Preußen (″Musspreußen”) und den preußischen Militarismus bereits virulent war, gepaart mit Antiklerikalismus und seinen demokratischen Ansichten. Insofern erweist sich seine Kritik an der “preussischen Büreaukratie” als folgerichtig im Kontext seiner Biographie. – Vgl. Stammhammer II, 146/2; Slg. Friedländer 66.
Order Number: 1021CB
Rare Book: EUR 350,--