CORPUS JURIS CANONICI. 1618. Editio major mit der Glosse. 3 Bde. Lyon 1618
Corpus Juris Canonici absolutiss. in III partes distinctinctum: Quarum prima DECRETUM GRATIANI, emendatum et notis illustratum: Cum glossis diuersorum, Gregorii XIII. Pont. Max. iussu editum: ad exemplar Romanum diligenter recognitum, & tam eius quàm antiquorum codicum ope, ubi lacunae erant, redintegratum. Caetera praefatio ad lectorem te docebit. – LIBER SEXTUS Decretalium D. Bonifacii Papae VIII. Clementis Papae V. CONSTITUTIONES. EXTRAVAGANTES, tum viginti D. Ioannis Papae XXII. tum communes. Cum glossis diuersorum. Omnia nunc demum integritati suae restituta, & ad exemplar Romanum diligenter recognita. – DECRETALES D. Gregorii Papae IX. CUM GLOSSIS diversorum, veterum et authenticorum codicum opere dintegratae. Ad exemplar Romanum diligenter recognitae. Editio novissima. 3 Bde. Lugduni (= Lyon), apud Nicoaum Iullieron Typographum Regium, & Ioannem Iullieron, fratres, 1618.
Fol. (Decretum Gratiani:) Tb. in Rot-Schwarz-Druck mit Vignette, 3 Bll., 51 Seiten, 2072 Spalten, 76 Seiten, 1 Bl.; (Liber Sextus, Clementinen, Extravaganten:) Tb. in Rot-Schwarz-Druck mit Vignette, 3 Bll., 870, 348, 366 Spalten, 23 (recte: 19) Seiten; (Decretales:), Tb. in Rot-Schwarz-Druck mit Vignette, 13 Bll., 1966 Spalten, 20 Bll. Alle Bände mit dekorativen Druckermarken, Initialen, Kopfvignetten und Holzschnitten! Prächtige, zeitgenössische Holzdeckelbände mit blindgeprägtem Schweinslederbezug und 6 Messingschließen sowie schönem – etw. verblasstem – Blauschnitt. (1 Schließe defekt, mit dezenten Stempeln u. Rückensignaturen einer aufgelösten Klosterbibliothek).
Prachtvolle, 1618 von Jullieron gedruckte maßgebliche Folio-Ausgabe mit der Glosse, in dieser vollständigen Form sehr selten. – Die großen glossierten Ausgaben des Corpus iuris canonici wurden im 16. und zu Beginn des 17. Jahrhunderts vor allem in Lyon gedruckt, nachdem im 15. Jahrhundert Venedig das Zentrum dieser Drucke war. Die glossierte Ausgabe der päpstlichen Rechtsbücher war die Grundlage der europäischen Rechtswissenschaft seit dem 13. Jahrhundert. Diese große Ausgabe muß als ein Stück euopäischen Kulturerbes angesehen werden. Das zivile und kanonische Recht war über Jahrhunderte Partner und ergänzten sich einander, die Kanonisten hatten oftmals die besseren Juristen in ihren Reihen. Die Bezeichnung Corpus juris canonici als Gesamttitel für die einzelnen päpstlichen Rechtsbücher setzte sich erst im Laufe des 16. Jahrhunderts durch und wird regelmäßig bei den unglossierten Ausgaben des 17. und 18. Jahrhunderts gebraucht. Papst Gregor XIII. benutzt den Titel Corpus juris canonici erstmals offiziell bei der Editio Romana aus dem Jahre 1582. Die Zusammenfassung der päpstlichen Gesetzbücher und die umfassende Betitelung änderte nichts an der inneren Systematik. Die einzelnen päpstlichen Rechtsbücher behalten ihre Selbständigkeit: Decretum Gratiani, das um 1140 von dem Mönch Gratian in Bologna als Lehrbuch verfasst worden ist und später Gesetzesautorität erhielt; die Dekretalen oder Liber Extra, die von Papst Gregor IX. im Jahre 1234 publiziert worden sind und durch Versendung am 5. September des gleichen Jahres an die Universität Paris Gesetzeskraft erhielten; das Liber Sexus des Jahres 1298, die Clementinae des Jahres 1317 und die Extravagantes des Jahres 1325 sind weitere Bestandteile des Corpus iuris canonici.
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