RÖSEL,M., Adonaj - warum Gott "Herr" genannt wird. Tübingen 2000.
Adonaj – warum Gott „Herr“ genannt wird. 1. Aufl. Tübingen, Mohr Siebeck, 2000.
24 x 16 cm. X, 257 S. Leinen. (Forschungen zum Alten Testament, 29). ISBN 9783161471933.
Im Gefolge der Septuaginta-Übersetzung kyrios (‚Herr‘) für den JHWH-Namen und der entsprechenden masoretischen Ersatzlesung ’adonaj ist im jüdischen wie christlichen Denken die Benennung Gottes als ‚Herr‘ weitgehend selbstverständlich geworden. In der hebräischen Bibel selbst wird Gott jedoch nur in einigen Schriften als ‚Herr‘ (hebräisch ’adon/’adonaj) bezeichnet. Martin Rösel erklärt die Rolle des auf Gott bezogenen Herrentitels in der hebräischen Bibel. Dazu trägt er zunächst Belege für die Benennung einer Gottheit als ‚Herr‘ aus Nachbarreligionen zusammen und erläutert dann den außerbiblisch belegten hebräisch-/aramäischen Befund. Einsetzend mit den mutmaßlich ältesten prophetischen Texten untersucht er die biblischen Belege für auf Gott Bezogenes ’adon/’adonaj. Abschließend macht er den Befund aus Qumran verständlich und gibt einen Ausblick auf das Neue Testament. Martin Rösel zeigt, daß der Titel ‚Herr‘ seit dem 8. Jahrhundert in bestimmten Überlieferungskreisen verwendet wurde. In der wohl ältesten Verwendung hebt er den Bezug des Kultherrn zu seinem Heiligtum hervor. In prophetischen Visionsberichten wird dieser Kultherr auch als mächtiger Herr des Propheten erlebt, auf dessen Autorität dann besonders Ezechiel verweist. Ebenso wird an die Macht Gottes appelliert, wenn er in Gebeten als ‚Mein Herr‘ angerufen wird.
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