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FITTING,H., Die Anfänge der Rechtsschule zu Bologna. Berlin 1888. ND AVKB-Editio

FITTING, Heinrich Hermann: Portrait

FITTING, Hermann,

Die Anfänge der Rechtsschule zu Bologna. Berlin und Leipzig, Verlag von J. Guttentag (D. Collin), 1888. (Nachdruck: Offenbach am Main, AVKB-Edition 2020).

8vo. 3 Bll., 129 Seiten. Broschur.

Berühmt wurde die Kontroverse zwischen Hermann Fitting und Max Cohn (bzw. Conrat, 1848-1911). Während Cohn die These vertrat, dass mit dem Ende der Spätantike der wissenschaftliche Rechtsbetrieb zunächst endete und erst mit den sogenannten Glossatoren, also erst im 12. und 13 Jahrhundert vornehmlich in Bologna, ihren Betrieb wieder aufnahm, so verfocht Fitting dagegen die These von einer Kontinuität in der Entwicklung des römischen Rechts, insbesondere in den Rechtsschulen Roms, Pavias und Ravennas (vgl. Paul Koschaker, Europa und das römische Recht, Kap. 7: Die Glossatoren und ihre Vorgänger). „Seine (Fittings) literarische Neigungen galten jedoch am meisten der römischen Rechtsgeschichte, insbesondere der Literaturgeschichte und der Entwicklung der Rechtswissenschaft in Italien und Frankreich im Frühmittelalter. Bei diesen Forschungen konnten sich die hervorstechendsten Eigenschaften seiner Arbeitsweise entfalten: ein umfassendes historisches Wissen, ein durchdringender Verstand, eine unübertreffliche Gründlichkeit. F. bejahte den stetigen Zusammenhang der Rechtswissenschaft im Gebiet des ehemaligen weströmischen Reiches in der Zeit zwischen Kaiser Justinians Kodifikation (Anfang des 6. Jahrhunderts) und dem Auftreten der Glossatorenschule Bolognas (Ende des 10. Jahrhunderts) und suchte dies mit Hilfe mustergültiger Quellenveröffentlichungen zu untermauern. Zwischen ihm und Max Conrat (Cohn), der seine Thesen lebhaft bestritt, hob eine Kontroverse an, deren Ausgang noch heute unentschieden ist. Unabhängig davon besteht F.s Bedeutung darin, in dieser wichtigen Frage eine Lösung versucht und dadurch zur Forschung angeregt zu haben“ (Arnulf Schmücking, in: Neue Deutsche Biographie, 5/1961, S. 218). – Heinrich Hermann Fitting (geb. 1831 in Mauchenheim, gest. 1918 in Halle/Saale), studierte in den Jahren 1848 bis 1852 an den Universitäten Würzburg, Heidelberg (u. a. bei Karl Adolph von Vangerow) und Erlangen. In Erlangen wurde Fitting im Jahre 1852 zum Doktor der Rechte promoviert. Nach Jahren in der bayerischen Verwaltungs- und Justizpraxis und einem Lehrjahr in Paris (französische Prozesspraxis) folgte im Jahre 1856 die Habilitation an der Universität Heidelberg. Fitting wurde Privatdozent für römisches Recht und Prozessrecht. In den Jahren 1857 bis 1862 lehrte Fitting an der Universität Basel, bis er im Jahre 1862 einem Ruf als o. Professor an die Universität Halle (Saale) folgte, wo er bis zu seiner Emeritierung im Jahre 1902 – also insgesamt 40 Jahre – lehrte. Er lehrte in Halle das römische Recht und das Zivilprozess- und Konkursrecht. Er war seit 1864 Mitherausgeber des bedeutenden „Archiv für die zivilistische Praxis“, seit Mittermaiers Tod im Jahre 1867 besorgte er auch weitgehend die Redaktion der Zeitschrift.

The controversy between Hermann Fitting and Max Cohn (or Conrat, 1848-1911) became famous. While Cohn argued that the end of Late Antiquity marked the end of the academic legal profession and that it was only with the so-called glossators, i.e. in the 12th and 13th centuries, primarily in Bologna, that it resumed its work, Fitting, on the other hand, advocated the thesis of continuity in the development of Roman law, particularly in the legal schools of Rome, Pavia and Ravenna (cf. Paul Koschaker, Europa und das römische Recht, section 7: Die Glossatoren und ihre Vorgänger). „His (Fittings) literary inclinations, however, were most closely related to Roman legal history, especially the history of literature and the development of jurisprudence in Italy and France in the early Middle Ages. This research has allowed him to develop the most outstanding qualities of his working method: a comprehensive historical knowledge, a penetrating intellect, an unsurpassable thoroughness. F. affirmed the constant connection of jurisprudence in the territory of the former Western Roman Empire in the period between Emperor Justinian’s codification (beginning of the 6th century) and the emergence of the Bolognan school of glossators (end of the 10th century) and sought to underpin this with the help of exemplary source publications. A controversy arose between him and Max Conrat (Cohn), who vividly contested his theses, the outcome of which is still undecided today. Irrespective of this, F.’s significance lies in the fact that he attempted to find a solution to this important question and thus stimulated research“ (Arnulf Schmücking, in: Neue Deutsche Biographie, 5/1961, p. 218). – Heinrich Hermann Fitting (born 1831 in Mauchenheim, died 1918 in Halle/Saale) studied at the universities of Würzburg, Heidelberg (e.g. with Karl Adolph von Vangerow) and Erlangen from 1848 to 1852. In Erlangen Fitting was awarded a doctorate in law in 1852. After years in the Bavarian administrative and judicial practice and a year of training in Paris (French trial practice), Fitting was awarded his postdoctoral qualification at the University of Heidelberg in 1856. Fitting became a private lecturer for Roman law and procedural law. From 1857 to 1862 Fitting taught at the University of Basel, until 1862 when he was appointed professor at the University of Halle (Saale), where he taught for 40 years until his retirement in 1902. In Halle he taught Roman law and civil procedure and bankruptcy law. Since 1864 he was co-editor of the important „Archiv für die zivilistische Praxis“, and since Mittermaier’s death in 1867 he was also largely in charge of the editorial staff of the journal.

Bestellnummer: 1466CB

Antiquariat: EUR 49,-- 


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