DEPPING,A., Das BGB als Durchgangspunkt. Tübingen 2001.
Das BGB als Durchgangspunkt. Privatrechtsmethode und Privatrechtsleitbilder bei Heinrich Lehmann (1876-1963). 1. Aufl. Tübingen, Mohr Siebeck, 2001.
24 x 16 cm. XVI, 356 S. Leinen. (Beiträge zur Rechtsgeschichte des 20. Jahrhunderts, 34). ISBN 9783161477058.
André Depping geht den ungewöhnlichen Weg, sich den Veränderungen des Privatrechts im 20. Jahrhundert anhand der Biographie und des Werkes einer einzelnen Person zu nähern. Sein Vorhaben basiert auf der Überlegung, daß sich Kontinuitäten und Zäsuren an einzelnen Personen besonders gut ermitteln lassen. Der Zivilrechtsprofessor Heinrich Lehmann bietet sich dafür aus verschiedenen Gründen an: Er war in allen vier politischen Systemen im Deutschland des 20. Jahrhunderts aktiv und genoß Autorität, äußerte sich stets zu aktuellen Problemen und Zeitströmungen und nahm diese, nicht selten auch opportunistisch, auf. Eine deutliche Sprache sprechen dabei etwa die gezielten Änderungen in den jeweiligen Auflagen seiner Lehrbücher. André Depping stellt die Weiterentwicklung des BGB von 1900 und Lehmanns Abkehr von dem von ihm als ‘Durchgangspunkt’ bezeichneten Gesetzbuch in den Vordergrund seiner Untersuchung und beschäftigt sich auch eingehend mit Lehmanns Rolle während des Nationalsozialismus. Er geht den Fragen nach, was einen etablierten christlich-konservativen Privatrechtler zur Mitarbeit an nationalsozialistischen Rechtsreformen bewegen konnte und vor welche Schwierigkeiten sich eine Neuorientierung nach 1945 gestellt sah. Abgerundet wird die Arbeit durch ein Werkverzeichnis und einen Anhang mit einem bisher unveröffentlichten Entwurf Lehmanns zu den Grundregeln des Volksgesetzbuches von 1942.
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