THOMASIUS,C., Institutionum jurisprudentiae divinae. Halle 1694.

THOMASIUS, Institutionum Jurisprudentiae Divinae libri tres. 2.A. Halle 1694
Porträt von Christian Thomasius
Thomasius, Institutionum Jurisprudentiae Divinae. Halle 1694

THOMASIUS, Christian,

Institutionum Jurisprudentiae Divinae libri tres. In quibus fundamenta juris naturalis secundum hypotheses illustris Pufendorffii perspicuè demonstrantur, & ab objectionibus dissentientium, ptissimum D. Valentini Alberti, Professoris Lipsiensis, liberantur, fundamenta itidem Juris Divini positivi universalis primùm à Jure Naturali distinete lecernuntur & explicantur… In qua praeter scholia perpetua accesserunt: 1. Programma Germanicum hypotheses Albertinas expendens, 2. Quaestio de definitione favorabilium & odiosorum cum Clariss. Placcio ventilata. 3. Programma, definitionem substantiae hactenus quaesitam sistens, cum Thesibus excerptis ex his libris, ad disputandum publicè propositis. Editio secunda priori multò auctior. Halae (= Halle), sumtibus Christophori Salfeldii, 1694.

Gr.-8vo. Tb., 650 S., 5 Bll. (Theses XLVIII. ex Institutionibus Jurisprudentiae Divinae excerptae, it in Universitate Fridericiana sub praesidio Christiani Thomasii, Disputationibus XII. Anno M.DC.XCIV. (= 1694) publice propositae). Schlichter zeitgenössischer Pergamentband. (Ebd. stellew. fachmännisch ausgebessert).

Frühes Hauptwerk von Thomasius in deutlich erweiterter zweiter Auflage, in dem er seine politische Theorie darlegt. – Das Werk entstand noch in Leipzig und erschien zuerst im Jahr 1688. Der gebürtige Leipziger (1. Januar 1655) wirkte seinerzeit als Advokat in seiner Heimatstadt und hielt Vorlesungen an der Universität. Er begründete in der vorliegenden Arbeit seine Vorstellung von einer Trennung von Staat und Kirche, womit er die kursächsische Orthodoxie gegen sich aufbrachte. Die Beiträge in den ebenfalls seit 1688 erschienenen „Monatsgesprächen“ vertieften die Differenzen, die letztlich im Lehr-, Disputations- und Veröffentlichungsverbot vom März 1690 ihren Höhepunkt fanden. Thomasius verließ Leipzig und ging nach Halle, wohin er vom brandenburgischen Kurfürsten Friedrich III. berufen wurde, noch an die dortige Akademie. Die Gründung der Universität, an deren Wiege Thomasius ganz von Beginn an stand, folgte erst 4 Jahre später. In Halle erschien die vorliegende, deutlich erweiterte zweite Auflage. In Halle wirkte Thomasius bis zu seinem Tode am 23. September 1728, an der von ihm mitgeprägten Universität, seit 1710 auch als Rektor. In den „Institutionem Jurisprudentiae Divinae libri tres“ entwickelt er seine „Grundgedanken der Herrschersouveränität, der Toleranz und des Schutzes des Individuums vor ungerechtfertigtem Machtanspruch“ (Kleinheyer-Schröder, 6.A., 455).

Bestellnummer: 26505AB

Antiquariat: EUR 750,--