ATHENAIOS, Das Gelehrtenmahl. Buch XI - XV Hrsg. von Peter Wirth. Stuttgart 2001
Das Gelehrtenmahl. Buch XI – XV Hrsg. von Peter Wirth. Zweiter Teil: Buch XIV und XV. Stuttgart, Anton Hiersemann Verlag, 2001.
16 x 24 cm. VI, 398 S. Leinen. (Bibliothek der griechischen Literatur, 54). ISBN 9783777201184.
Im Rom des zweiten nachchristlichen Jahrhunderts lädt der pontifex minor und auch der mit anderen einflussreichen Ämtern betraute Römer Publius Livius Laurensis eine fiktive Gesellschaft von etwa dreißig Gelehrten mit zum Teil berühmten Namen zu einem mehrtätigen Festgelage ein: Philosophen, Philologen, Ärzte, Musiker, Dichter. Athenaios, selbst einer der Teilnehmer an diesem „Gelehrtenmahl“, berichtet seinem Freund Timokrates über die Gespräche, die bei dieser Gelegenheit geführt werden. Sie befassen sich mit allem, was zu einem Gastmahl gehört: Vorspeisen, Hauptgerichte, Nachspeisen, Getränke (und hier vornehmlich der Wein, dessen Genuss ausführlich gewürdigt wird); die Gelehrten erörtern die Zusammensetzung der Gerichte und die Ausstattung der Bankette bei Griechen, Makedonen und Persern. Dabei entstehen ganze Kataloge von Brotarten, Fischspezialitäten, Gewürzen, Obst- und Gemüsesorten. Es finden sich außerdem Betrachtungen über das Aufkommen und die Folgen von Verschwendung und Prachtentfaltung (Luxus), über das Sklaven- und Parasitenwesen, die Rolle der Flötenspielerinnen und Hetären, die Knabenliebe, Opfergepflogehnheiten, Anwendung von Duftessenzen und den Gebrauch der verschiedenen Gefäßarten. Aber auch über die Philosophen der Griechen unterhalten sich die Gelehrten beim Gastmahl und stellen fest, dass es unter ihnen nicht nur Befürworter des Genusses, sondern ebenso Apologeten eines Lebens in Bedürfnislosigkeit gibt.Darüber hinaus erhält der Leser einen Einblick in die prunkvolle Ausstattung von Palästen (Speisesälen), Festumzügen und Schiffen zu Ehren der Götter hochrangiger Herrscher.Zu all diesen Äußerungen und zahlreichen Anekdoten werden Passagen aus der griechischen Literatur von 800 v.Chr. bis 200 n.Chr. (Homer bis Oppian) zitiert.Diese Gesprächssammlung interessiert in erster Linie den Literaturwissenschaftler und den Historiker, zumal sie eine Fülle von Werken (besonders Komödien) und Schriftstellern zur Kenntnis bringt, die sonst nirgends überliefert sind und somit verloren wären. Zum anderen aber erschließt das Werk dem kulturell aufgeschlossenen Leser einen umfassenden Eindruck von der Vielfalt des Alltagslebens der gehobenen Schichten im antiken griechisch-makedonischen Sprachbereich und darf mithin als Nachschlagewerk der Kultur dieser Epoche betrachtet werden. Um der Komplexität des Gesamtwerks Rechnung zu tragen, sind dem letzten Teilband überdas Register der Eigennamen hinaus zwei Orientierungshilfen beigegeben: Das REGISTER DER BEHANDELTEN AUTOREN UND WERKE enthält sämtliche Stellenangaben zu den von Athenaios aus anderen Werken zitierten oder referierten Ausschnitten; auf durchschnittlich je vier Druckseiten schließlich sind INDEX-ARTIG DIE WESENTLICHEN GESPRÄCHSINHALTE DER 15 BÜCHER ZUSAMMENGEFASST. Dies ermöglicht einen raschen Zugriff auf besonders interessierende Sachgebiete.
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