SONNENFELS,J.v., Grundsätze der Polizey und Handlung. 01.-03.A. Wien 1770-76

SONNENFELS, Joseph von,

Grundsätze der Polizey, Handlung und Finanzwissenschaft. 1.-3. Aufl. 3 Bde. Wien, bey Joseph Kurzböck, 1770-1776.

8vo. (I, 3.A., 1770:) Tb., 6 Bll., 472 S.; (II, verbess. u. verm. Aufl., 1771:) Tb., 5 Bll., 531 S.; (III, 1.A., 1776:) Tb., 498 S. Zeitgenössische Pergamentbände (Bde. 1-2) und neuer Pergamentband angeglichen (Bd. 3). (Papier stellenw. leicht braunfleckig, Bd. 3 mit 2 älteren St.a.T.).

Sonnenfels (1732-1817) erhielt, nach seinem Studium der Rechte (u. a. bei Martini und Rieger) und zahlreichen Tätigkeiten in der Praxis, etwa als Rechnungsführer der kaiserlichen Arcierenleibgarde, den ersten Lehrstuhl für Polizei- und Kameralwissenschaften an der Universität Wien, den er bis zu seiner Emeritierung im Jahre 1791 innehatte. Er kehrte 1794 und 1796 kurzzeitig als Rektor der Universität Wien zurück. Zu seinen zahlreichen praktischen Betätigungen, die seine akademische Laufbahn ständig und zusätzlich begleiteten, gehörte auch sein Amt als Illuminationsdirektor von Wien, als der er 1776 die erste ständige Strassenbeleuchtung in Europa schuf. In seinem Hauptwerk, das bis 1848 zum verbindlichen Lehrstoff an den österreichischen Universitäten zählte, entwickelt Sonnenfels ein System der Staatswissenschaft im Lichte eines aufgeklärten Absolutismus, wobei er die Staatswissenschaft in die Bereiche Politik, Polizei-, Handlungs- und Finanzwissenschaft unterteilt. “Alle seine Tätigkeiten zeigen, daß Sonnenfels die aufgeklärten Ideen mit den Mitteln des obrigkeitlichen Polizeistaates durchzusetzen versuchte. Er ist damit ein Hauptvertreter des Gedankengutes des aufgeklärten Absolutismus, der sich aber an der Wende zum 19. Jahrhundert zu überleben begann” (Brauneder). – Mit gedruckter Widmung “Dem allerdurchlauchtigsten großmächtigsten römischen Kaiser, Joseph dem II. zu Germanien und Jerusalem Könige”.

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