PUCHTA,G.F., Das Gewohnheitsrecht. 01.A. 2 Bde. Erlangen 1828-1837
Das Gewohnheitsrecht. 2 Bde. Erlangen, in der Palm’schen Verlagsbuchhandlung, 1828-1837.
8vo. XVI, 234; XV, 292 S. Zeitgenössische Pappbände mit geprägten Rückentitelschildern u. schönem Rotschnitt. (größere Ausschnitte an beiden Titelblättern hinterlegt, mit Textverlust der jeweiligen Angaben „Erster Theil“ bzw. „Zweiter Theil“; Rückentitelschilder tlw. etwas abgeblättert).
Erste und einzige Originalausgabe, äußerst selten! Hier leider mit beschädigten Titelblättern. – Puchta (1798-1846) war der bedeutendste Dogmatiker und Rechtstheoretiker unter den Pandektisten und schließlich Nachfolger von Savigny auf dessen Lehrstuhl in Berlin. Für Puchta war erst mit dem Auftreten der historischen Schule eine wissenschaftliche Behandlung des Privatrechts gewährleistet. Puchtas Einschätzung, nach der „der Charakter der Savignyschen Schule… in der Erkenntnis des Rechts als ein Teils des Volkslebens (besteht), wonach denn das Recht als dem Volk angehörig, mit ihm entstanden und bis auf den jetzigen Standpunkt herangebildet erscheint, in einem notwendigen inneren Zusammenhang der Gegenwart mit der Vergangenheit“, liest sich wie eine Vorankündigung seines großen Werkes über das Gewohnheitsrechts. Zunächst stellt Puchta im ersten Teil auf der Grundlage der römischen Rechtsquellen das Gewohnheitsrecht dar. Im zweiten Teil, der erst 9 Jahre nach dem ersten Teil folgte, nimmt er die theoretische Ausarbeitung des Begriffs ‚Gewohnheitsrecht‘ vor und diskutiert seine praktische Relevanz. Zudem nutzt Puchta den zweiten Teil, um Angriffen und Kritiken entgegenzutreten, die sich im Anschluss an den ersten Teil entzündeten. Weiter wird im zweiten Teil von Puchta seine Position zum Juristenrecht ausgeführt, im Kontrast zum mit juristischer Beihilfe geschaffenen Gewohnheitsrecht. – Vgl. Stintzing-Landsberg III/2, S. 445-450 (nur über Puchtas „Gewohnheitsrecht“!).
Bestellnummer: 30751AB
Antiquariat: EUR 450,--