RUDORFF,A.F., Römische Rechtsgeschichte. 2 Bde. Leipzig 1857-59.

Porträt Rudorffs

RUDORFF, Adolph Friedrich,

Römische Rechtsgeschichte. Zum akademischen Gebrauch. 2 Bde. Leipzig, Verlag von Bernhard Tauchnitz, 1857-1859.

8vo. XII, 395; VIII, 496 S. Neue, prächtige Halblederbände mit Buntpapierbezug und geprägtem Rückenschild. (OBroschuren eingebunden, Papier stellenw. etw. stockfl.).

Erste Ausgabe von Rudorffs Hauptwerk, selten. – Eine Würdigung Rudorffs kann ohne Savigny und auch ohne Georg Friedrich Puchta gar nicht vorgenommen werden. In der Nachfolge von Savigny und seiner historischen Rechtsschule teilen sich gerade am Ursprungsort in Berlin zwei breite Strömungen: die in der Tradition der historischen Rechtsschule ausgebildete Richtung von Rudorff einerseits und die Zuwendung zur reinen Begrifflichkeit durch den Lehstuhlnachfolger von Savigny, Puchta, andererseits. Stintzing: “Rudorff ist durchweg mehr der treue Nachfolger, der mit emsiger Bemühung nach feststehendem Plane fortarbeitet; aber mit welchem Fleiße, mit welcher Unermüdlichkeit, mit welcher Liebe zum römischen Recht und zu seiner Geschichte, mit welchem Eifer auch für die Werke vorverstorbener Genossen! Allein was Rudorff da für Savignys Besitz, für alle Auflagen von Puchtas Pandekten und Institutionen und für Puchtas nachgelassene Werke geleistet hat, würde eine Lebensarbeit und ein dauerndes wissenschaftliches Verdienst ausmachen, erschiene es nicht neben seinem selbständigen Wirken als nebensächlich”. In Band 1 eine ausführliche Widmung an Friedrich Carl von Savigny (statt einer Vorrede). – Rudorff (1803-1873), der im Jahre der Erstveröffentlichung von Savignys Recht des Besitzes geboren wurde, studierte Rechtswissenschaften in Göttingen. Im Jahre 1823 kam Rudorff nach Berlin, als Schüler Savignys. Die Empfehlung, nach Berlin zu gehen, kam von dem Savigny-Schüler Ribbentrop, der zu dieser Zeit in Göttingen lehrte. Am 26. April 1825 promovierte Rudorff in Berlin bei Savigny und wandte sich einer Universitätslaufbahn zu. Er nahm eine Lehrtätigkeit in Berlin auf und hielt neben Savigny Vorlesungen ab. Am 3. August 1829 wurde Rudorff Extraordinarius in Berlin, am 17. September 1833 folgte seine Ernennung zum Ordinarius, und er blieb in dieser Stellung in Berlin als Kollege von Savigny bis zu seinem Tode. Seine Treue zu Berlin entsprang auch dem Wunsche Savignys, der Rudorff nicht von seiner Seite lassen wollte.

Order Number: 22508AB

Rare Book: EUR 380,--