GUMPLOWICZ,L., Das oesterreichische Staatsrecht. Wien 1891
Das oesterreichische Staatsrecht (Verfassungs- und Verwaltungsrecht). Ein Lehr- und Handbuch. Wien, Manz’sche k. u. k. Hof-Verlags- und Universitäts-Buchhandlung, 1891.
8vo. XIII, 655 S. Zeitgenössischer Halblederband mit Buntpapierbezug, Rückentitelprägung und Lederecken sowie schönem Marmorschnitt.
Erste Ausgabe. – Gumplowicz (1838-1909) gilt als Schöpfer der soziologischen, auf dem „Kampf- und Interessenprinzip“ beruhenden Staatstheorie und als der eigentliche Begründer der Soziologie in Österreich. Seine Staatstheorie wirkte unmittelbar, so war Gumplowicz mit Frank Lester Ward befreundet, als auch mittelbar über seinen Freund und Schüler Gustav Ratzenhofer auf die amerikanische Soziologie. In Deutschland, wo die intellektuelle Grundstimmung von Hegelianismus, Idealismus und Historismus geprägt war, wurde Gumplowicz weitgehend ignoriert. Sein Ansatz steht dagegen in der Tradition des Positivismus und Darwinismus. Der „Nationalitätenkampf“ in den österreichischen Ländern war für den aus Polen stammenden Grazer Professor (seit 1882) eine Bedingung seiner soziologischen Staatslehre.
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