PLESSKE,H., Beruf und Arbeit in deutschsprachiger Prosa seit 1945. Stuttgart 199
Beruf und Arbeit in deutschsprachiger Prosa seit 1945. Ein bibliographisches Lexikon. Ergänzte und fortgeführte Bibliographie des Werkes „Beruf und Arbeit in deutscher Erzählung“ von Franz Anselm Schmitt. Stuttgart, Anton Hiersemann Verlag, 1997.
20 x 27 cm. XVI, 453 S. Leinen. (Hiersemanns bibliographische Handbücher, 14). ISBN 9783777297255.
Es darf festgestellt werden, daß sich der deutsche Berufsroman zu einer besonderen Literaturgattung entwickelt hat. Arzt-, Lehrer-, Justiz- oder Künstler-romane sind bei Bücherfreunden sehr beliebt. Für den Zeitraum von einem halben Jahrhundert seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges werden in dieser Bibliographie fast 13000 Titel für rund 600 Berufe und Tätigkeiten in deutschsprachigen Prosawerken nachgewiesen, wobei auch Tagebücher und Lebenserinnerungen berücksichtigt wurden. Dabei konnte an die von Franz Anselm Schmitt vorgegebenen literarischen und inhaltlichen Aspekte bei der Auswahl des Titelmaterials weitgehend angeknüpft werden, um dem Benutzer die Arbeit mit beiden Nachschlagewerken zu erleichtern. Im Unterschied zu Schmitt wurde allerdings auf die Erfassung des Titelmaterials zu einem „Beruf“ wie Prostituierte oder den kriminellen Machenschaften von Schiebern oder Wilddieben nicht verzichtet. Der Benutzer findet darüber hinaus jetzt auch die Gruppen „Lehrling“ oder „Schüler“, wie seinerzeit in Rezensionen angeregt. Ferner sind Personenkreise wie „Außenseiter“ oder „Arbeitslose“ ganz bewußt integriert worden, weil sich in ihnen grundlegende Aspekte und Wandlungen der Arbeits- und Lebensbedingungen der letzten Jahrzehnte widerspiegeln. Die Bibliographie wird erschlossen durch ein systematisches Berufsregister, ein Personenregister, das die behandelten historischen Persönlichkeiten auflistet, und ein alphabetisches Verfasserregister. Dieses bibliographische Lexikon ist nicht nur für Germanisten, Literaturwissenschaftler, Stoff- und Motivgeschichtler ein unverzichtbares Nachschlagewerk, sondern auch für die Angehörigen der behandelten Berufsgruppen wertvoll, bietet die „schöne Literatur“ doch aufschlußreiche (psychologische) Einsichten in ihre Arbeitswelt, die in der Wirklichkeit verborgen bleiben. Zugute kommen der Bibliographie die 94 Berufsjahre des Autors an der Deutschen Bücherei Leipzig, vornehmlich in der Abteilung Sachkatalog. Dr. Hans-Martin Pleßke hatte somit auch besten Zugang zur (naturgemäß blühenden) literarischen Produktion von Berufsromanen in der DDR, so daß in dieser Bibliographie auch die Ergebnisse der staatlich verordneten Losung „Greif zur Feder, Kumpel“ umfassend dokumentiert sind.
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