BEHR,W.J., Ueber die Nothwendigkeit des Studiums der Staatslehre. Würzburg 1800
Ueber die Nothwendigkeit des Studiums der Staatslehre besonders auf Akademien, nebst einem vorausgeschickten Grundrisse eines Systems derselben. Würzburg, in Commission der Riennerischen Buchhandlung, 1800.
Kl.-8vo. 172 S. Schlichte zeitgenössische Broschur. (St.a.T., stellenw. etw. stockfl.).
Behr (1775-1851) lehrte nach seinen Studien der Philosophie und der Rechtswissenschaften in Würzburg und Göttingen (u. a. bei Pütter und Schlözer) von 1799 bis 1821, seit 1803 als ordentlicher Professor, insbesondere das Staatsrecht an der Universität Würzburg (ursprünglich auf Empfehlung Kleinschrods). Seine nationale und liberale Gesinnung brachte ihn nach den Karlsbader Beschlüssen in Konflikt mit der Obrigkeit, die ihm die venia legendi entzog. Er wurde Erster Bürgermeister von Würzburg (1821-1832). Das Amt wurde ihm im Jahre 1832 ebenfalls entzogen. Nach dem Gaibacher Fest wurde er wegen Staatsverrat und Majestätsbeleidigung angeklagt und 1836 verurteilt. Er verbrachte seit 1832 zahlreiche Jahre in Haft, verlor Titel, Würden und Gehaltsbezüge. Erst im Jahre 1847 wurde er begnadigt und im März 1848 vollständig rehabilitiert. Er war als fraktionsloser Abgeordneter Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung.
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