CODE NAPOLÉON. Mit Zusätzen und Handelsgesezen. Karlsruhe 1809
Mit Zusätzen und Handelsgesezen als Land-Recht für das Großherzogthum Baden (besorgt von Johann Nicolaus Friedrich Brauer). Karlsruhe, im Verlag der C. F. Müller’schen Hofbuchdruckerey, 1809.
8vo. XXXIX, 763 S. Zeitgenössischer Halblederband mit Rückentitelschild, Lederecken u. Buntpapierbezug. (kl. Name a. T., handschriftlich in Tinte von alter Hand).
Erste Ausgabe der Adaption des Code Napoleon auf Baden. Als badisches Landrecht blieb es bis zum BGB im Jahre 1900 in Kraft. – Das Herzogtum Baden zählte, neben 15 anderen Fürstentümern (darunter Bayern, Württemberg und Hessen-Darmstadt), zu den Erstunterzeichnern der Rheinbundakte (12. Juli 1806), durch die sich die Konföderation des Rheinbundes unter der Vorherrschaft Kaiser Napoleons konstituierte. Es brachte den Fürsten territoriale und prestigeträchtige Vorteile, legte Ihnen aber auch Verpflichtungen auf. So wurden Bayern und Württemberg zu Königreichen erhoben, Baden zum Großherzogtum. Die Staaten wurden aber auch zu Reformen gedrängt, etwa zur Modernisierung des Justizwesens. In diesem Zusammenhang wurde der französische Code Civil von 1804 zum Vorbild und in den Rheinbundstaaten adaptiert. Obwohl viele Napoleonische Innovationen nach dem Ende des Rheinbundes wieder zurückgenommen wurden, blieb der „Code Civil“ als Landesrecht oft bis zur Einführung des Bürgerlichen Gesetzbuches im Jahre 1900 in Kraft. – Vgl. Kaspers 152.
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